Qualifikationsmeisterschaft der Senioren Stendal
Zweijährlich werden Qualifikationsmeisterschaften der Junioren (U25) ausgerichtet: schafft man den Sprung in das obere Drittel, darf man im folgenden Jahr auf der Deutschen Meisterschaft mitfliegen. Schafft man das nicht, kann man als Junior bei den Seniorenqualis mitfliegen, die um ein Jahr versetzt stattfinden. Mich führte der Weg dieses Jahr vom 12. bis 19. Juli auf den Verkehrslandeplatz Stendal-Borstel in Sachsen-Anhalt. Da ich 2025 schon sehr viel im dem D-Kader und bei den großen Streckenflügen lernen konnte, war ich sehr gespannt, wie ich im Vergleich zu anderen fliege.
Angereist bin ich schon einen Tag früher, um das gute Wetter vor Wettbewerbsbeginn noch nutzen zu können. Am Trainingstag konnte ich dann gleich einen Schenkel nach Süden, in Richtung Magdeburg, fliegen. Auf dem Rückweg machte mir allerdings der starke Gegenwind – 30 bis 40 km/h – zu schaffen, sodass ich wieder in Stendal landen musste. Die Startwinden machten dort gerade Mittagspause, ich übte mich in Geduld. Als ich schließlich die Aufgabe begann, war ich schon über eine Stunde hinter meinem ursprünglichen Zeitplan. Die aufziehende Abschirmung machte die Thermik schwächer, der Gegenwind tat den Rest: die erste Außenlandung folgte geschwind.
Pünktlich zum Wettbewerbsbeginn zogen dann die Tiefs auf: eins nach dem anderen vernässten sie unsere Woche in Stendal, sodass wir nur zu zwei Flugtagen kamen.Am ersten Flugtag zog genau zu Beginn der Aufgabe ein Schauer mittig über die Abfluglinie. Alle Piloten, die sich auf der südlichen Seite befanden, mussten wieder am Flugplatz landen. Alle Piloten auf der Nordseite konnten den Schauer abwarten und die Aufgabe fliegen. Glücklicherweise war ich auf der nördlichen Seite und es entwickelte sich ein sehr spannender Flug. Zunächst gig es unter Wolken nach Westen, die schon fast schauerten. Dann unter einer schönen Aufreihung an Wolken sehr schnell wieder zurück nach Osten und mit den letzten Überresten Thermik nach den umfangreichen Schauern wieder nach Hause. Ein schwieriger Flug, wo ich sehr glücklich war, um die Aufgabe herumgekommen zu sein. Es kam keine Wertung zustande, da nur 25% der Piloten die Aufgabe fliegen konnten. Für eine gültige Wertung hätten es einer mehr sein müssen. Schade, denn ich hätte punktgleich mit Justus Sander den 4. Platz belegt. Der Flug auf Weglide
Der erste und einzige Wertungstag folgt dann am Samstag, 19.7. Endlich ein Tag ohne Störungen und relativ schöner Thermikentwicklung. Es ging in einem Dreieck nach Südosten, Norden, Westen und wieder nach Stendal. Insgesamt war es ein thermisch unkomplizierter Flug, bei dem ich mich auf das konzentrieren konnte, was ich im D-Kader gelernt hatte. Viel konnte ich auch schon sehr gut umsetzen: den Abflugzeitpunkt wählte ich ziemlich gut, auch der Abflug selbst brachte keine Strafpunkte. Während dem Flug behielt ich den Überblick und konnte bewusst Entscheidungen treffen. So landete ich auf dem 12. von 24 Plätzen. Der Flug auf Weglide
Da wir nur einen Wertungstag hatten, kam die Gesamtwertung mithilfe von Ranglistenpunkten zustande und spiegelte nur sehr bedingt die fliegerischen Leistungen des Wettbewerbs. Da ich aus den vergangenen Wettbewerben wenig Ranglistenpunkt hatte, landete ich in der Gesamtwertung also auf dem 22. von 24 Plätzen.
Nichtsdestotrotz war der Wettbewerb ein Erfolg. Ich konnte das Gelernte und Trainierte aus dieser Saison, und vor allem vom D-Kadertrainingslager, umsetzen. Ich hatte während der Flüge immer einen Überblick über die momentane Situation und einen Plan, wie es weitergehen sollte. Und ich lernte wieder sehr viele neue Pilotinnen und Piloten aus ganz Deutschland kennen, die alle zusammen viel Energie für das Fliegen haben.
Luis









